(No) Sex in the City – Neumarkt

Stadtspaziergang für Eltern mit Kinderwagen

Die Tour führt zu Orten, an denen über Sexualität verhandelt wurde und heute Sex ausgeübt wird. Die Stadt Köln unterhielt in der Frühen Neuzeit das sogenannte Frauenhaus; „männliche“ Sittlichkeitsvereine versuchten nach 1900, das Triebleben zu regulieren; Sexualberatungsstellen brachten Kenntnisse über Verhütungsmittel; Feministinnen warfen die Scheiben von Pornoläden ein; Prostitution war und ist einer der größten Wirtschaftszweige.

Welche Veränderungen sind auf dem Feld der Sexualität in der Kölner Stadtgeschichte aufzuspüren? Welche Positionen nehmen Frauen heute ein?

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 10 €

Treffpunkt: Kolpingplatz am Denkmal

Geldgöttin, Verschwenderin, Bankerin

Frauen und Geld – (k)ein Widerspruch?

In den ‚Armutszeugnissen’ des frühen 19. Jahrhunderts überwiegen die gleichen sozialen Gruppen wie heute,  z.B. alleinerziehende Frauen. Der wichtigste Besitz der Kölnerin war über Jahrhunderte ihre Aussteuer.

Einige wenige reiche Frauen hinterließen Testamente und legten genau fest, wem sie ihren Reichtum vermachen wollten. Andere ergaunerten sich ihr Geld als Schmugglerin. Irmgard Keun verprasste ihr Geld und machte aus dem Thema Literatur. Damit ist sie eine große Ausnahme. Und bis heute hat eine römische Göttin Einfluss auf unser Geld.

Die Führung ist barrierefrei!

Start: 14 Uhr

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 1 1/2 bis 2 Stunden

Kosten: 12 €

Treffpunkt: Vor dem Museum für Angewandte Kunst, Straße An der Rechtschule, KVB-Haltestelle: Dom/Hbf

Gehorsam oder ketzerisch? Beginen und ihre Orte in Köln

Das Thema Beginen lädt zu Projektionen ein;  nicht alle entsprechen den Realitäten. Auf diesem Rundgang werden ältere und neuere Erkenntnisse zu den Kölner Beginen vermittelt. 
Es werden Orte aufgesucht, an denen sie sich  bevorzugt ansiedelten, ihre Entstehung, Lebensweise und deren Veränderung beschrieben.

  • Wussten Sie, dass es in Köln Einrichtungen im Gesundheitssektor gibt, die auf die Beginen zurückgehen?
  • Welche beginischen Mystikerinnen lebten in Köln und welche Visionen hatten sie?
  • War die handwerkliche Tätigkeit der  Beginen eine wirtschaftliche Bedrohung für die  Zünfte?
  • Abschließend diskutieren wir, ob das  Beginentum wirklich eine Art mittelalterlicher  Emanzipationsbewegung war. und schließlich:
  • Was macht die  heutige Attraktivität aus?

Wegen der weiten Strecke nehmen wir zwischendurch den Bus.


Gästeführerin: Irene Franken
Start: 14:00 Uhr
Kosten: 12 €
Treffpunkt: An den Dominikanern 6-8 (vor der Residenz)

Selbständig oder ausgebeutet (Altstadt)

Frauenerwerbsarbeit quer durch die Jahrhunderte

Berufstätige Frauen – keine Errungenschaft der jüngsten Vergangenheit! In der Römerzeit arbeiteten Frauen in vielen Berufen, im Mittelalter exportierten sie ihre Produkte europaweit. Doch im Gegensatz dazu gab das bürgerliche Gesetzbuch von 1900 Ehemännern das Recht, ihren Frauen die Erwerbstätigkeit zu verbieten.

Wie lebten und arbeiteten Spitzenklöpplerinnen oder Angestellte? Folgen Sie den Spuren der Meisterinnen im Mittelalter oder der erfolgreichen Bankerin der Neuzeit. Gewinnen Sie Einblicke in die ausbeuterische Mädchenarbeit im 19. Jahrhundert und die Erfolge der Frauenberufsbewegung.

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 12 €

Treffpunkt: 14 Uhr vor dem Römisch-Germanischen Museum, Roncalliplatz, KVB-Haltestelle: Dom/Hbf

Im Damenclub beim Schiebertanz

Lesbengeschichtliche Führung zum Cologne Pride

Warum verkehrten im Frauenclub Damen und im Damenclub halbseidene Ehefrauen? Wie lernten sich Lesben in den Zwanziger Jahren kennen und wo trafen sie sich? Wurden Lesben im Nationalsozialismus so systematisch wie Schwule verfolgt oder wurde ihre Lebensform ignoriert? Waren sie per se Opfer oder beteiligten sie sich am diktatorischen System?

Wir berichten über katholische Lesbenpaare, über die homosexuelle Subkultur ebenso wie über die ersten Definitionsversuche von Lesben um 1900. Es werden mögliche Paare gebildet und O-Töne verlesen. 

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer:  ca. 1 1/2 Stunden

Beginn: 17 Uhr

Kosten: 12 €

Treffpunkt: Gedenkstein für homosexuelle NS-Opfer, unter der Hohenzollernbrücke, linksrheinisch, KVB-Haltestelle: Dom / Hbf

Anmeldung via Email

Hexenverfolgung in Köln

Ängste, Diskurse  und Verfolgung in der Frühen Neuzeit

Zwischen St. Andreas und Heumarkt erzählen wir die Geschichte der Frauen (und wenigen Männer), die in Köln als „Zauberinnen“ oder „Hexen“ verfolgt wurden: Was machte eine Frau zur „Hexe“? Waren wirtschaftliche Gründe ein Motiv bei der Verfolgung? Welche Rolle spielten Frauen als Denunziantinnen?

Was führte zum Abklingen der Hexenverfolgung? Wir vollziehen den Weg konkreter Fälle vom ‚Gerede‘ in der Stadt bis zum Arrest im Frankenturm, von der „peinlichen Befragung“ zum Erzwingen von Geständnissen (Folter) bis zur spektakulären Vollstreckung des Todesurteils nach.

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: ca. 1 1/2 bis 2 Stunden

Uhrzeit: 14 Uhr

Kosten: 12 €

Treffpunkt: vor dem Eingang von St. Andreas, Komödienstr. 6-8 (KVB-Haltestelle: Dom/Hbf)

Irene Franken

Mitgründerin . Vorstand . Gästeführerin

  • Initiatorin des Kölner Frauengeschichtsvereins
  • Ausbildung zur Lehrerin Sek. I
  • Historikerin, Ausstellungsmacherin, Publizistin, Stadtführerin
  • Aktivistin der Neuen Frauen/Lesbenbewegung
  • Gremienarbeit, u.a. Schülerwettbewerb Geschichte des Bundespräsidenten, Bundesstiftung Magnus Hirschfeld
  • Mehrfache Ehrungen, u.a. Alternative Ehrenbürgerin von Köln

www.ifranken.net

Touristin in der eigenen Stadt

Einstiegsrundgang auch für Nicht-Kölnerinnen in der Altstadt

War die Stadtgründerin Agrippina eine Mörderin? Warum wurde die Postmeisterin Katharina Henoth als „Hexe“ verbrannt?

Am Museum und rund um das Rathaus hören Sie von der Stadtgündung, von lokalen Muttergottheiten sowie den Ursprüngen der Weiberfastnacht. 

Wir besuchen den Frauenbrunnen mit seinen zehn Frauengestalten und berichten von manchen Besonderheiten wie den Frauenzünften, die es in dieser Ausprägung nur in Köln gab.

Gästeführerin:  Irene Franken
Start: 14 Uhr

Dauer: 1 1/2 bis 2 Std.
Kosten: 12 €
Treffpunkt: Vor dem (geschlossenen) Römisch-Germanischen Museum, ( KVB-Haltestelle: Dom/Hbf.)

Irene Franken im Gespräch

Der neue Beitrag in der Reihe Zeitzeuginnen der Kölner Frauen-/Lesbenbewegung im Gespräch stellt Irene Franken vor, die 1985 eine Initiatorin des Kölner Frauengeschichtsvereins ist und seitdem zu Tage fördert, was die Stadt Köln den Frauen zu verdanken hat, aber auch welche Täterinnen es hier gab. Im Kontext des Vereins, der bald zum „Gedächtnis der Frauen Kölns“ avancierte, entwickelte sie Rundgänge, mischte sich in die Frage der Repräsentation von Frauen im Stadtbild ein und wirkte federführend daran mit, dass 18 statt fünf Frauen auf den Ratsturm zu stehen kamen. Unter den zahlreichen Auszeichnungen sind u.a. der Rheinlandtaler (1997 als Vorstand), der Inge-von-Bönninghausen-Preis (2004) und die Kölner alternative Ehrenbürgerschaft (2017) zu nennen. Nach wie vor ist sie Motor und Impulsgeberin für den Kölner Frauengeschichtsverein und mit ihrem immensen Wissen selbst eine unschätzbare, historische Quelle.

App Orte jüdischen Frauenlebens in Köln

Im Rahmen des Festjahres 1700 jahre Jüdisches Leben in Deutschland erstellte der Kölner Frauengeschichtsverein eine Handy-App zu 30 Orten, an denen Jüdinnen in Köln gewirkt, geliebt und gelitten haben. Die App entstand unter der Projektleitung von Irene Franken, beteiligt war weiterhin ein Team von Historikerinnen und Geschichtsstudentinnen, ehemaligen oder derzeitigen Praktikantinnen.

Es werden bisher in die Kölner Geschichte nicht eingeschriebene Orte vorgestellt. Unter den Vereinen ist der seit ca. 1800/1807 bestehende Israelitische Frauenverein, der bis 1938 durchgehend existierte und von sehr geachteten Frauen geleitet wurde (zeitweilig von einer Schwester des Jaques Offenbach); daneben wird der Verein der jüdischen Krankenpflegerinnen ans Licht geholt.

In der Regel stehen jedoch Einzelbiografien im Fokus. Das Zeitspektrum der App umfasst die ältesten Spuren von mittelalterlichen Frauen auf Grabsteinen aus dem frühen 13. Jh. bis zu Frauen des 20. Jh. 
Es werden z.B. eine kölsche Puppenspielerin, eine Musikwissenschaftlerin, eine Historikerin, Konvertitinnen, eine zionistische Frauenrechtlerin, Kunsthistorinnen, eine Sozialbeamtin, eine Musikerin, eine Radiopionierin, eine Kommunistin, eine Bankerin, eine Sammlerin/Stifterin, eine Designerin, Feministinnen, Schriftstellerinnen, darunter Orthodoxe, Konvertierte, Zionistinnen, Atheistinnen und nur von der Vaterseite her jüdisch sozialisierte Frauen vorgestellt.

Die App thematisiert ihr Verhältnis zum Glauben ebenso wie ihr Wirken in der Welt, sodann ihr Leiden unter Antisemitismus und der Bedrohung durch die Shoa. 

Zu fast jeder Station gibt es ein Hörbeispiel, sei es als rezitierte Auswahl eigener Texte oder als fiktionaler Ego-Text.

Es kann neben der intuitiv zu nutzenden Karte auch eine chronologische Zeitleiste verwendet werden, um die Biografien anzuwählen.

Das Festjahr erfolgte auf Initiative der ‘Gründerväter’ des Vereins 2021JLiD: Abraham Lehrer, Prof. Dr. Jürgen Rüttgers und Dr. Matthias Schreiber.  Sie wurde finanziell unterstützt vom Ministerium des Innern.

Der Download erfolgt über diesen Link oder im Playstore/Applestore über “Orte jüdischen Frauenlebens in Köln“.

Auf mehrfachen Wunsch wird ein Rundgang erstellt, allerdings mit einer längeren Laufzeit. Premiere am Montag, den 30.08.2022 auf Initiative der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V.

Danksagungen:

Institutionen und Websites

  • The Central Zionist Archives: Anat Banin, Eva Ferrero
  • Israel States Archives: Galia Kaper 
  • NS-Dokumentationszentrum: Ibrahim Basalamah (!!!), Nina Matuszewski, Dr. Werner Jung (retired)
  • United States (US) Holocaust Memorial Museum: Megan Lewis
  • Ghetto Fighters’ House Museum: Zvi Oren
  • Theaterwissenschadftliche Sammlung: Charlene Fündgens
  • Leo Baeck Institute Archive: Willem Weber
  • Gidal Bildarchiv: Cordula Lissner
  • Jüdische Gemeinde: Herr Günther
  • KSM: Rita Wagner
  • Bibliotheca Hertziana Rom, Fotothek: Dr. Regina Deckers; Archiv der Max-Planck-Gesellschaft Berlin: Simon Nobis
  • Rba: Cathleen Walther und Lena Pickartz
  • WDR-Historisches Archiv bzw. Unternehmensarchiv: Petra Witting-Nöthen
  • Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln: Dr. Ulrich S. Soénius
  • Find a grave: Tina und Dalia d.
  • Frauentouren Berlin/Claudia von Gélieu
  • Jutta Riedel-Henck zu Else Thalheimer
  • Frauenmediaturm: Katja Thieler und Berit Schallner
  • Bilddatenbank ‘Jüdische Geschichte’ / Institut für die Geschichte der deutschen Juden HH: Dr. Anna Menny
  • Jewish Women’s Archive
  • auszeiten archiv Bochum: Rita 
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Archiv: Lydia Hamann-Reintgen
  • Spaarnestad Foto Den Haag: Laurencia, Ellen en Kevita
  • Gleichstellungsbeauftragte der Universität zu Köln: Dr. Gaeckle 
  • Deutsches Literaturarchiv Marbach: Mirko Nottscheid und Chris Korner

Freelancer:innen

  • Alain Gehring, Organist an der Friedenskirche Ehrenfeld, der drei Orgelstücke aufnahm
  • Martina Neschen als Kölsch-Expertin – und Sprecherin (und wunderbare Musikerin)
  • Monika Kampmann, Produzenzin  und Künstlerin der CD Eindrücke (mit u.a. Barbara von Sell) von 1997, die mir ein Lied von und mit Barbara von Sell und ihr zur Verfügung stellte
  • Fotografie: Guido Schiefer, Herby Sachs, Manfred Wegener,  Bettina Flitner, Joachim Heine  

Familienmitglieder beschriebener Jüdinnen

  • Hanan Ahlfeld
  • Gad Lewertoff zu Else Thalheimer-Lewertoff
  • Caroline Steelberg, geb. Moses and Pamela Moses (und Wolf Scheller für die Bekanntmachung)
  • Nomi Harper, geb. Düring

Expert:innen für Judentum, jüdische Geschichte

  • Dr. Barbara Becker-Jákli und Dr. Ursula Reuter für langjährige Anregungen zur jüdischen Geschichte
  • Schulamith Weil als Mitorganisatorin von Ferien vom Krieg, Dialogseminaren mit jungen Erwachsenen aus Israel und Palästina
  • Tal Kaizman für Gespräche über die Familie Bodenheimer und Shabattgrüße 
  • Marion Mäder für Einblicke in “jüdisches Denken”
  • Frau Rado, WIZO Köln
  • Malin Kundi

Chaosfestes Helfer:innenteam

  • Robert Filgner &  Jens Alvermann für die ‘Durchführung’
  • Janine Kaiser, Grafik
  • Claus Schiederich, Trouble Shooter und Einrichtung der Cloud
  • Dr. Miriam Haller 
  • Marie Schüller & Ullrich Biermann
  • Beate Gröschel, Leihgeberin von verlegten Büchern 
  • Martin Sölle, Buchhändler, Buchsalon Ehrenfeld
  • Prof. Norbert Finzsch und Carlo Gentile
  • die Damen und Herren der Organisation 321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V., u.a. Dr. Regina Plaßwilm, Stefan Meyer, Eva Dobberkau und Tristan Brelage
  • … und die Kolleginnen des Kölner Frauengeschichtsvereins