Cholera, Pest und Corona

Frauen und der Umgang mit Epidemien

Die Konfrontation mit Covid-19 führt uns vor Augen, dass es mehrheitlich Frauen sind, die sich als Pflegerinnen um Infizierte kümmern. Welche Rollen spielten Frauen früher bei Infektionen?

Die Geschichte des Pestopfers Richmodis hat die Jahrhunderte überdauert. Den hingebungsvollen Pflegerinnen in den Zeiten der Cholera errichtete
die Stadt Köln ein Ehrengrab.

Prostituierte waren unter den Ersten, die nach dem Zweiten Weltkrieg Penicillin erhielten, damit die Besatzungssoldaten sich nicht ansteckten.
Gästeführerin: Monika Frank

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 12 €

Treffpunkt: Vor dem Rauenstrauch-Joest Museum, Cäcilienstraße 

Geldgöttin, Verschwenderin, Bankerin

Frauen und Geld – (k)ein Widerspruch?

In den ‚Armutszeugnissen’ des frühen 19. Jahrhunderts überwiegen die gleichen sozialen Gruppen wie heute,  z.B. alleinerziehende Frauen. Der wichtigste Besitz der Kölnerin war über Jahrhunderte ihre Aussteuer.

Einige wenige reiche Frauen hinterließen Testamente und legten genau fest, wem sie ihren Reichtum vermachen wollten. Andere ergaunerten sich ihr Geld als Schmugglerin. Irmgard Keun verprasste ihr Geld und machte aus dem Thema Literatur. Damit ist sie eine große Ausnahme. Und bis heute hat eine römische Göttin Einfluss auf unser Geld.

Die Führung ist barrierefrei!

Start: 14 Uhr

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 1 1/2 bis 2 Stunden

Kosten: 12 €

Treffpunkt: Vor dem Museum für Angewandte Kunst, Straße An der Rechtschule, KVB-Haltestelle: Dom/Hbf

Gehorsam oder ketzerisch? Beginen und ihre Orte in Köln

Das Thema Beginen lädt zu Projektionen ein;  nicht alle entsprechen den Realitäten. Auf diesem Rundgang werden ältere und neuere Erkenntnisse zu den Kölner Beginen vermittelt. 
Es werden Orte aufgesucht, an denen sie sich  bevorzugt ansiedelten, ihre Entstehung, Lebensweise und deren Veränderung beschrieben.

  • Wussten Sie, dass es in Köln Einrichtungen im Gesundheitssektor gibt, die auf die Beginen zurückgehen?
  • Welche beginischen Mystikerinnen lebten in Köln und welche Visionen hatten sie?
  • War die handwerkliche Tätigkeit der  Beginen eine wirtschaftliche Bedrohung für die  Zünfte?
  • Abschließend diskutieren wir, ob das  Beginentum wirklich eine Art mittelalterlicher  Emanzipationsbewegung war. und schließlich:
  • Was macht die  heutige Attraktivität aus?

Wegen der weiten Strecke nehmen wir zwischendurch den Bus.


Gästeführerin: Irene Franken
Start: 14:00 Uhr
Kosten: 12 €
Treffpunkt: An den Dominikanern 6-8 (vor der Residenz)

Sein und Schein: Führung im Skulpturenpark

Führung durch den Skulpturenpark mit Gedichten jüdischer Lyrikerinnen

 „Fake or real“ – Eine mehrdimensionale Führung, entwickelt zum Tag des offenen Denkmals.

Auf dem Areal, einer Stiftung des Ehepaars Stoffel, werden Illusionen aufgerufen: Verborgenes erst auf den zweiten Blick sichtbar, Titel führen (fast) in die Irre .  Spiegelungen spielen eine bedeutende Rolle, Irrwege werden angeboten, die Libelle zeigt sich nur wenigen in ihrer Transformation. Jenny Holzers Kunstwerke sind Wissensspeicher, die es zu entziffern gilt – einer beginnt passgenau mit den Worten „fake or real“. Mary Bauermeisters Rübezahl evoziert mythische Räume. Objekte sind fast zu übersehen oder werden auch nicht gefunden. Gibt es sie überhaupt? Wer identifiziert Nina Canells Werk als Kunst? Digitale Virtualität hat bei Katja Novitskova Einzug gehalten. Wohin führt uns „Die Spur“? Treppen führen ins Nichts, hohe Fenster geben keinen Ausblick, – verschiedene Dimensionen von Realität oder Täuschung sind zu befragen.  Die Führung durch die Natur-Ausstellung #10 unter der Leitung der Kunsthistorikerin Ursula Mattelé geht zu ausgewählten Objekten, sie wird ergänzt durch ausgewählte Gedichte jüdischer Lyrikerinnen.

Gästeführerin: Ursula Mattelé

Rezitatorin: Katharina Waldau

Dauer: ca. 2 Stunden

Beginn: 14 Uhr

Kosten: 15 Euro

Treffpunkt: Eingang Riehler Straße schräg gegenüber vom Weinmuseum

Haltestelle:  Reichensperger Platz

Keusch oder romantisch?

Lesbengeschichte Teil I (frühere Jahrhunderte)

Gab es früher überhaupt „homosexuelle“ Frauen? Existierte nur die romantische Freundschaft oder auch eine sexuelle Praxis?

Anhand von Bildmotiven und anderen Quellen nähern wir uns der Frauenliebe im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: bei Nonnen, bei Frauen in Männerkleidern und bei verheirateten Frauen, die Liebesbriefe an Frauen verfassten. Wir lesen aus alten Beginenregeln, Gerichtsakten und Briefen vor.

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 12 €

Beginn: 17 Uhr 

Treffpunkt: vor St. Ursula, Ursulaplatz, KVB-Haltestelle: Breslauer Platz, Rollstuhl-geeignet

Selbständig oder ausgebeutet (Altstadt)

Frauenerwerbsarbeit quer durch die Jahrhunderte

Berufstätige Frauen – keine Errungenschaft der jüngsten Vergangenheit! In der Römerzeit arbeiteten Frauen in vielen Berufen, im Mittelalter exportierten sie ihre Produkte europaweit. Doch im Gegensatz dazu gab das bürgerliche Gesetzbuch von 1900 Ehemännern das Recht, ihren Frauen die Erwerbstätigkeit zu verbieten.

Wie lebten und arbeiteten Spitzenklöpplerinnen oder Angestellte? Folgen Sie den Spuren der Meisterinnen im Mittelalter oder der erfolgreichen Bankerin der Neuzeit. Gewinnen Sie Einblicke in die ausbeuterische Mädchenarbeit im 19. Jahrhundert und die Erfolge der Frauenberufsbewegung.

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 12 €

Treffpunkt: 14 Uhr vor dem Römisch-Germanischen Museum, Roncalliplatz, KVB-Haltestelle: Dom/Hbf

Der Kampf für Demokratie und Frauenrechte

Erst verpennt, dann vehement:  „Rechte werden erkämpft und nicht geschenkt“

Spätestens seit den Klubs der französischen Revolutionärinnen und dem Marsch der Frauen nach Versailles, um den König nach Paris zu zwingen sind Frauen als Kollektiv an politischen Diskursen und Kämpfen beteiligt. Olympe des Gouges wurde sogar 1794 für ihr Manifest “Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin” hingerichtet. Was trugen Frauen in Köln und anderswo zur Gewinnung demokratischer Rechte bei?

 Wir stellen vor: die Vorkämpferin für Frauenrechte, Pressefreiheit und kostenfreie Schulbidung Mathilde Franziska Anneke; den ersten nichtkonfessionellen  / nichtnationalistischen Frauenverein; eine Expertin für Sozialrecht, die ihr eigenes Referat nicht halten durfte; die konservative Kämpferin für das Frauenwahlrecht Mathilde von Mevissen. Wir stellen die Frauenausschüsse von 1945 vor und das Verhältnis der Neuen Frauenbewegung zu den politischen Parteien. Abschließend werden die erste kommunale Gleichstellungsbeauftragte der Bundesrepublik, Lie Selter, gewürdigt und die Aussagen rückwärtsgewandter Parteien zum Frauenbild vorgestellt. 

Gästeführerin: Ina Hoerner

Dauer: ca. 2 Stunden

Kosten: 12 €

Treffpunkt: 14:00 Hermann-Josef-Brunnen, Severinstrasse /Ecke Mühlenbach  (KVB-Haltestelle: Waidmarkt oder Heumarkt)

Geschichte auf der Straße

Eine Stadtführung mit der „Kölschen Linda“

Als Expertin aus Erfahrung will Linda Rennings den „Nichtbetroffenen“ die großen Herausforderungen, Gefahren und Missachtungen von Wohnungslosen nahebringen.

Der Rundgang erklärt, warum obdachlose Menschen betteln und legt Probleme offen: Warum gibt es unzureichende und wenig selbstbestimmte Räume für diese Menschen, z.B. keine Unterkünfte für Frauen, die einen beschützenden Hund haben.

Lindas Hund nimmt  auch an der Führung teil – ebenso Heike Rentrop vom Kölner Frauengeschichtsverein

Gästeführerin: Linda Rennigs

Treffpunkt: vor dem Domforum

Start: 14:00 Uhr
Kosten: 12 € für den Verein Heimatlos in Köln
 

Nonnen, Hebammen und Chefärztinnen

Frauen in der Lindenburg, HLA und Uniklinik


Seit das Gelände der Uniklinik medizinisch genutzt wurde, arbeiteten hier auch Frauen. Bis in die 1920er Jahre wurden nebenan in einer Lehranstalt mit Gebärhaus Hebammen für die preußische Rheinprovinz ausgebildet.
Heute spielen Frauen eine immer wichtigere Rolle in allen Studiengängen der medizinischen Fakultät – ganz neu ist das Studium der Hebammenwissenschaft , – aber auch in den unterschiedlichsten Berufen an der Uniklinik. Die größte Gruppe ist nach wie vor die der Pflegerinnen.

Gästeführerin: Monika Frank

Ort: Vor der Klinikkirche, Josef-StelzmannStr. 20

Kosten: 12 €

Frauen im deutschen Kolonialismus

Kolonialismus gilt bis heute als eine männliche Domäne. Dabei waren (weiße) Frauen in den kolonialen Unternehmungen des Deutschen Reichs höchst präsent, sie konstituierten den deutschen Kolonialismus von Beginn an mit. So auch in Köln: Bei einem Gang durch die Südstadt nehmen wir die Spuren von Kölnerinnen auf, die sich im kolonialen Projekt engagierten, ja als koloniale Täterinnen betrachtet werden müssen. Wir folgen auch den Lebenslinien von Frauen aus den kolonialisierten Gesellschaften, die nach Köln kamen und deren Leben sich oft auf dem schmalen Grat zwischen Widerstand und Anpassung abspielte. Schließlich wird nach Wirkungen des Kolonialismus bis heute gefragt.

Gästeführerin: Prof. Dr. Marianne Bechhaus-Gerst

Dauer: ca. 1 1/2 bis 2 Stunden

Kosten: 12 €

Treffpunkt: Bürgerhaus Stollwerck, Dreikönigenstr. b

Uhrzeit: 14 Uh