Irene Franken im Gespräch

Der neue Beitrag in der Reihe Zeitzeuginnen der Kölner Frauen-/Lesbenbewegung im Gespräch stellt Irene Franken vor, die 1985 eine Initiatorin des Kölner Frauengeschichtsvereins ist und seitdem zu Tage fördert, was die Stadt Köln den Frauen zu verdanken hat, aber auch welche Täterinnen es hier gab. Im Kontext des Vereins, der bald zum „Gedächtnis der Frauen Kölns“ avancierte, entwickelte sie Rundgänge, mischte sich in die Frage der Repräsentation von Frauen im Stadtbild ein und wirkte federführend daran mit, dass 18 statt fünf Frauen auf den Ratsturm zu stehen kamen. Unter den zahlreichen Auszeichnungen sind u.a. der Rheinlandtaler (1997 als Vorstand), der Inge-von-Bönninghausen-Preis (2004) und die Kölner alternative Ehrenbürgerschaft (2017) zu nennen. Nach wie vor ist sie Motor und Impulsgeberin für den Kölner Frauengeschichtsverein und mit ihrem immensen Wissen selbst eine unschätzbare, historische Quelle.

Neubenennungen Kölner Straßennamen

Um die Geschlechtergerechtigkeit auf Kölns Straßen zu fördern, hat der Stadtrat am 15. Juni 2023 entschieden,  dass für eine gewisse Zeit Straßen nicht mehr nach Männern, sondern nach Frauen benannt werden sollen.  Der Sprecher der Grünen, Manfred Richter, der vor einigen Jahren bei einer Radtour zu Frauenstraßen von I. Franken im Kölner Norden teilnahm, äußerte überzeugt: „Frauen stellen 51 Prozent der Bevölkerung und sind entscheidend in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Diese Rolle muss gewürdigt und eine Sichtbarkeit im Stadtbild hergestellt sein; bei kommenden Neubenennungen sollen Frauennamen solange bevorzugt werden, bis wir bei den Kölner Straßennamen eine gleiche Verteilung von Männer- und Frauennamen haben.“  Die Partei VOLT forderte die Berücksichtigung von nicht-binären Persönlichkeiten, was definitorisch unter historischer Perspektive eine große Herausforderung  ist.